Beispiele für Freiflächen-Solarthermieanlagen
Das Kollektorfeld der Solarthermieanlage in Überlingen-Schättlisberg liegt in einem sogenannten „Ohr“, das von der Abfahrt der Bundesstraße B31 gebildet wird.
(Bild: Stadtwerke am See)
Die Solarthermieanlage in Freudenstadt ist auf einer eher langen und schmalen Parzelle installiert. Dies ist im Vergleich zu vielen anderen Solarthermie-Freiflächenanlagen ein unüblicher Flächenzuschnitt und erhöhte in diesem Fall den Aufwand für die Verrohrung, ermöglicht jedoch jährlich rund 800 MWh klimafreundliche Wärme für das lokale Wärmenetz.
(Bild: Ritter XL Solar)
Infopaket zum Thema Fläche
Hier finden Sie eine Zusammenstellung von vier PDF-Publikationen zum Thema Fläche, Raumplanung und die Werkzeuge der Kommune.
Download als zip
Im Einzelnen:
Die Publikation Klimahacks: Kommunale Wege zur Freiflächen-Solarthermie (2024) liefert Starthilfe, wenn Sie den Einstieg in den Planungsprozess und Praxisbeispiele suchen: Download hier.
Das Infoblatt „Flaschenhals Fläche“ (2023) stellt die methodische Vorgehensweise zur kommunalen Flächensuche dar – Download hier
Die Publikation Klimahacks Freiflächen-Solarthermie (2023) gibt einen Überblick für Kommunen und den Zusammenhang mit der Kommunalen Wärmeplanung: Download hier.
Das Infoblatt „Wir brauchen Platz“ (2024) zeigt den Weg durch die Raumplanung auf: Download hier.
Solarthermieanlagen auf Freiflächen
Solarthermieanlagen auf Freiflächen können aufgrund der größenbedingten Skaleneffekte und der deutlich einfacheren Montage günstigere Wärme produzieren als Aufdachanlagen mit vergleichbarer Bruttokollektorfläche. Allerdings sind dafür geeignete Freiflächen nötig.
Der Flächenbedarf setzt sich zusammen aus den Flächen für:
- Kollektorfeld, also aufgeständerten Kollektorreihen und dem jeweiligen Reihenabstand,
- Heizzentrale und Zufahrt,
- Wartungsgassen quer zu den Kollektorreihen; dort sind meist die Sammelleitungen des Kollektorkreislaufs unterirdisch verlegt,
- sowie ggf. Abstände zu verschattendem Bewuchs und Grenzen,
- und ggf. ökologische Ausgleichsflächen.
Solarthermieanlagen haben folgende Ansprüche an die Lage der Freifläche:
- grundsätzlich südorientierte Ausrichtung (leichte Abweichungen nach West oder Ost erzeugen nur geringe Nachteile)
- und möglichst geringe Verschattung,
- Anbindung an ein Wärmenetz möglich oder schon vorhanden. Denken Sie an kommunale Straßen und Infrastrukturflächen, in die ggf. das Netz verlegt werden kann.
- Nähe zu den Wärmeverbrauchern, sprich Gebäuden, um Wärmeverluste während des Transports gering zu halten.
Bedenken Sie auch folgende Aspekte bei der Flächensuche:
- Ein zusammenhängender Flächenzuschnitt der Freifläche – rechteckig oder quadratisch – ist günstig, vor allem für die Komplexität der Montage und Verrohrung. Eine effizientere Montage führt zu höherer Wirtschaftlichkeit der Solarthermieanlage; die Investition wird geringer.
Eine rechteckige oder quadratische Freifläche ist jedoch kein „Muss“. Die Solarthermieanlagen Überlingen-Schättlisberg (Baden-Württemberg) und Freudental (ebenfalls Ba-Wü) nutzen anders geschnittene „Restflächen“ effizient aus und sind wirtschaftlich. - Weitere Energieerzeugungs- und Verteilanlagen können gute Nachbarn von Freiflächen-Solarthermieanlagen sein.
Denken Sie an z.B. bestehende oder geplante Heizzentralen, Photovoltaik-Anlagen, Umspannwerke, Speicher sowie andere technische Anlagen wie z.B. Klärschlammverbrennungsanlagen. Bauplanungsrechtlich sind sie großen Solarthermieanlagen ähnlich und können im bauleitplanerischen Prozess zusammengefasst und z.B. als „Sondergebiete für Erneuerbare Energien“ ausgewiesen werden.
Beispiel: Solarthermieanlage Leipzig - Ist in Ihrem Projektgebiet Glasfaserausbau ein Thema? Erwägen Sie auch die Möglichkeit, die Baumaßnahmen für Glasfaser mit denen der Wärmenetzverlegung zeitlich und organisatorisch zu kombinieren.
FAQ zu Solarthermie auf Freiflächen
Aktualisiert 12. März 2024